Big in 日本

Things are easy when you're big in Japan


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Reisetagebuch (7): Im Reich der Schneehasen

Ein Yuki Usagi

Ein Yuki Usagi

Dunkelrote Augen, lange grüne Ohren, ein unförmiger Körper – sobald es in Japan zu schneien beginnt, wagen sich seltsame Wesen auf die Straßen und werfen vorbeiziehenden Wanderern neugierige Blicke zu. Wenn der Schnee nicht zu fallen aufhört, vermehren sie sich rasant und sind bald in ganzen Rudeln anzutreffen. Doch trotz ihres furchteinflößenden Äußeren sind die Yuki Usagi in der Regel harmlos. Ich spreche aus Erfahrung, denn obwohl es mich auf dem letzten Abschnitt meiner Reise in den schneebedeckten Norden Japans verschlagen hat und ich vielen Exemplaren dieser merkwürdigen Kreaturen begegnet bin, konnte ich stets mit heiler Haut davonkommen. Weiterlesen


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Sayonara

„Die Zeit fliegt schneller als ein Pfeil“ – die Worte des Zen-Meisters Dogen hallen in meinen Ohren, während ich meine letzten Sachen in den Koffer packe. Der Abschied von Japan und all den wunderbaren Menschen, die ich hier kennenlernen durfte, kommt viel zu früh. Doch wenn ich auf die zahllosen Erlebnisse und Erfahrungen der letzten Monate zurückblicke, kann ich kaum fassen, dass es nur ein halbes Jahr war. Die Zeit in Fernost war die schönste und bewegendste in meinem Leben und ich kann es kaum erwarten, wieder hierher zurückzukehren.

Bei den fleißigen Leserinnen und Lesern meines Blogs möchte ich mich herzlich bedanken, es hat mir großen Spaß gemacht, meine Erlebnisse auf diese Weise mit euch zu teilen. In den nächsten Wochen wird noch der eine oder andere Eintrag folgen – sechs Monate waren einfach zu kurz, um all die Erfahrungen in Worte zu fassen.

Mit den ersten roten Blättern des Herbstes bin ich gekommen und mit den ersten Frühlingsblüten muss ich wieder gehen. In diesem Sinne möchte ich mich nicht mit großen Worten, sondern mit einem weiteren Beispiel für die Schönheit Japans verabschieden.

Sayonara, Nihon – oder doch: mata ne?

Die ersten Pflaumenblüten im Kitano Tenmangu Schrein.

Die ersten Pflaumenblüten im Kitano Tenmangu Schrein


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Reisetagebuch (6): Der Mond in der Pfütze

Während meine Finger weiter durch das kleine Reisetagebuch blättern, schaue ich auf und blicke aus dem Fenster. Inzwischen ist es Nacht geworden und zwischen grauen Wolkenfetzen strahlt ein heller Vollmond. Der Anblick erinnert mich an ein Zitat von Dogen Zenji, der die Erleuchtung mit dem Mond verglichen hat, der sich selbst in der kleinsten Pfütze in all seiner Pracht spiegeln könne, ungetrübt und unaufhaltsam. Vom berühmten Zen-Meister wandern meine Gedanken weiter zu einem schneebedeckten Tempel inmitten dichter Bergwälder: Eiheiji. Einst kaum mehr als eine unbedeutende Enklave inmitten der Einsamkeit Nordwestjapans, ist das Zentrum der von Dogen begründeten Zen-buddhistischen Soto-Schule heute eine imposante Anlage, die jährlich zahllose Touristen und Pilger anlockt. Keine Frage, dass auch ich einen meiner Reisetage jenem berühmten Tempel gewidmet habe.

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