Big in 日本

Things are easy when you're big in Japan


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Studieren und Spazieren

Ich bin nicht nur nach Japan gekommen, um Manga-Läden zu durchstöbern und mich durch die hiesige Küche zu futtern, sondern auch, um etwas zu lernen – zumindest rede ich mir das ein. Immerhin habe ich jetzt die Gelegenheit dazu, denn in der vergangenen Woche hat das Programm an meinem Studienort, dem „NCC Center for the Study of Japanese Religions“, offiziell begonnen. Der Einstieg war gleich ein Paukenschlag, denn nach einer kurzen Einführungsveranstaltung eröffnete Prof. Jeffrey Mensendiek das Programm mit einem sehr interessanten, aber auch erschreckenden Vortrag über die Lage in Fukushima. Als Amerikaner, der seit frühester Kindheit in Nordwest-Japan lebt, konnte uns Prof. Mensendiek einen tiefen Einblick in die Geschehnisse der letzten Jahre und vor allem die haarsträubende Vertuschungs- und Beschwichtigungspolitik der japanischen Regierung bieten. Mehr dazu auf seinem Blog: http://jeffreyfromjapan.blogspot.jp/

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Lost in Translation

Falls jemand von euch nach dem Lesen meiner letzten Einträge schon die ersten Pläne für einen Trip nach Japan schmieden sollte, möchte ich ihm oder ihr zuvor diesen Ratschlag ans Herz legen: Lern vorher Japanisch! Ich habe im Vorfeld meiner Reise damit gerechnet, in Kyoto vielen Menschen zu begegnen, die nur schlecht bzw. mit starkem Akzent Englisch sprechen. Ich hatte mir sogar Sorgen gemacht, vielleicht gar nicht dazu zu kommen, mein Japanisch auszuprobieren. Ich hatte ja keine Ahnung. Weiterlesen


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Kyoto International Manga Anime Fair

Während in Deutschland unter den Genres Comic und Animationsfilm meist nur kindergerechte Kost á la Disney verstanden wird, gehören Mangas und Animes in Japan ebenso zur alltäglichen Kultur wie Stäbchen und Klebereis. Kaum ein Medium bietet der Fantasie so viel Freiraum, weswegen das Angebot an Büchern, Filmen und Serien gigantisch ist. Von kitschigen Highschool-Romanzen über düstere Zukunftsvisionen bis hin zu abgedrehter Pornografie ist für jeden Geschmack etwas dabei. Aus diesem Grund erfreuen sich Mangas und Animes bei Japanern jeden Alters (und auch bei mir!) größter Beliebtheit.

Einen Beweis für diese Begeisterung lieferten die großen Menschenmassen, die am vergangenen Wochenende zur „Kyoto International Manga Anime Fair 2014“ strömten. Es wurden die neuesten Produktionen bestaunt, Fotos mit Cosplayern (Personen, die sich wie ihre Lieblings Anime/Manga-Protagonisten verkleiden) gemacht und berühmte Autoren und Synchronsprecher bejubelt. Außerhalb der Halle, in der das Festival hauptsächlich stattfand, wurden zudem Tanz- und Musikeinlagen dargeboten und es gab ein reiches Angebot an typisch japanischen Snacks wie Takoyaki (Tintenfischarme in gebackenen Teigbällchen) oder Yakisoba (gebratene Nudeln). Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, dieses Event zu besuchen. Einige Impressionen findet ihr hier:


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Füchse, Weihrauch, Totgeburten

Das Torii am Eingang zum Yoshida Schrein

Das Torii am Eingang zum Yoshida Schrein

Japaner – das sind moderne Samurai in perfekt sitzenden Anzügen, zuckersüß guckende Mädchen in bunten Kimonos oder auch irre Freaks mit einer Vorliebe für abgedrehtes Fernsehen und seltsames Essen. Kaum jemand denkt dagegen bei Japan an eine zutiefst religiöse Gesellschaft, deren alltägliche Kultur durchdrungen ist von allerlei Riten und Symbolen – besonders nicht die Japaner selbst. Das liegt wohl vor allem daran, dass das westliche Konzept von Religion kaum auf Japan anwendbar ist, geht es hier doch weniger um den individuellen Glauben als vielmehr um das tägliche Aufrechterhalten von Traditionen. Für viele Japaner ist der Besuch des Schreins an Neujahr oder die Opfergabe an die Ahnen kein religiöser Akt, sondern einfach normales Verhalten. Weiterlesen


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35 Kitashirakawa Betto-cho

In den nächsten Monaten werde ich unter der Adresse 35 Kitashirakawa Betto-cho, Sakyo-ku, Kyoto 606-8276 in einem ehemaligen Missionarshaus der East Asia Mission wohnen. Von Tatamis (Reisstrohmatten) bis zum Reiskocher bietet das Haus alles, was das japanische Herz begehrt. Damit ihr euch einen Eindruck von meiner Unterkunft machen könnt, findet ihr hier ein paar Impressionen des wirklich schönen Hauses:


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Okaerinasai!

„Willkommen zurück!“ Dieser japanische Gruß blinkte uns bei der Ankunft am Flughafen Osaka Kansai in bunten Schriftzeichen entgegen. Ein Zeichen dafür, dass wir unsere Reise um den halben Globus tatsächlich überstanden hatten. Dabei war der Flug mit Turkish Airlines sehr entspannt, es gab hervorragendes Essen, das Personal war freundlich und die (meist japanischen) Mitreisenden sehr ruhig (und wahrscheinlich genervt von den sich lebhaft unterhaltenden Doitsujin). Die lange Flugzeit ließ sich auch nicht zuletzt dank der Bordunterhaltung gut bewältigen, wobei unser Airbus A320 ein besonderes Gimmick bot: Kameras an der Nase und der Unterseite des Flugzeugs, mit denen sich die Landschaft auch ohne Fensterplatz bestaunen ließ – nur bei Nacht und Wolken (also quasi die ganze Zeit) leider recht unspektakulär… Weiterlesen


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Aufbruch

Der große Tag ist gekommen, heute endlich geht es nach Japan! Angesichts der vergangenen stressigen Tage, in denen ich mein Zimmer ausräumen und mich mit dem Gepäck abmühen musste, freue ich mich (fast) auf die bevorstehenden 16 (!) Stunden Langeweile im Flugzeug. Hauptsache, da komme ich mit meinem randvollen Koffer überhaupt rein… Allen, die irgendwann einmal für ein Semester in Japan packen sollten, sei gesagt: 30 Kilo sind erschreckend schnell erreicht! Weiterlesen